Dipl. med. Praxisfachfrau (3 Semester)
Beschreibung
Die Dipl. Med. Praxisfachfrau Benedict übt eine sehr vielfältige Tätigkeit aus. Sie erledigen weitgehend selbstständig die administrativen Aufgaben, erstellen ab Diktaphon Berichte und Gutachten. Sie kennt sich aus in Fragen der Krankenkassen und Krankenversicherungen und ist mit den entsprechenden Tarifen und Formularen vertraut. Sie ist zuständig für den Empfang sowie für die Bedienung des Telefons, klären in Zusammenarbeit mit dem Arzt/der Ärztin die Dringlichkeit von Patiententerminen ab und arbeiten mit elektronischen Hilfsmitteln. Grundlegendes Wissen und Verständnis der medizinischen Fachausdrücke, Kenntnisse der Gesundheits- und Spitalorganisation zeichnen sie aus.
Als engste Mitarbeiterin des Arztes oder der Ärztin empfängt Dipl. Med. Praxisfachfrau Benedict die Patienten, informiert sie über das weitere Vorgehen und hilft ihnen, wenn nötig, sich für die Untersuchung vorzubereiten. Sie sterilisiert die benötigten Instrumente und Apparate und legt sie für die Untersuchung bereit. Bei Bedarf assistiert sie dem Arzt oder Ärztin bei operativen Eingriffen. Auf ärztliche Anordnung legt die Dipl. Med. Praxisfachfrau Benedict Verbände an, verabreicht Injektionen und macht Blutentnahmen. Selbständig führt sie verschiedene Tests durch, beispielsweise Atemtests, Blutdruckmessungen, Aufzeichnungen der Herztätigkeit (EKG) usw. Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich der Dipl. Med. Praxisfachfrau Benedict ist das medizinische Praxislabor, dort führt sie verschiedene Tests mit Blut und Urin durch.
Sie verwaltet die Krankengeschichten mit allen Patienten- und Versicherungsdaten, wickelt den Zahlungsverkehr ab und ist zuständig für die Bestellung und Verwaltung von Material und Medikamenten. Der Umgang mit den modernen Kommunikationsmitteln ist ihr vertraut.Sie richtet sich an künftige Mitarbeiterinnen von Spitälern (Abteilungs-, Arzt- und Chefarztsekretariate, Verwaltung, Personaladministration), privaten Arztpraxen, Gemeinschaftspraxen, Instituten, Kranken- und Pflegeheimen, Altersheimen, Kliniken, Ämtern des öffentlichen Gesundheitswesens und Krankenversicherungen. Die diversifizierte Ausbildung zur Arzt- und Spitalsekretärin dient sehr oft auch dazu, sich den beruflichen Wiedereinstieg zu erleichtern oder sich weiterzubilden.
Inhalt
Medizinische Terminologie PFF01
Beherrschung der medizinischen Fachsprache, so dass sie im Rahmen der Berufsausübung mündlich und schriftlich angewandt werden kann.
Anatomie PFF02
Anatomisch-physiologische Grundkenntnisse soweit beherrschen, dass sie in der Krankheits- und Medikamentenlehre sinnvoll angewandt werden können.
Pathologie PFF03
Pathologische und klinische Grundbegriffe der häufigsten Krankheitsbilder soweit kennen, dass die diagnostisch-therapeutischen Massnahmen verstanden werden.
Pharmakologie PFF04
Grundwissen über Arzneimittel, ihre Handhabung und Wirkung sowie deren Gefahren soweit kennen, dass das Verständnis der ärztlichen Verschreibungspraxis gefördert wird.
Medizinische Korrespondenz und Informatik PFF05
Medizinische Texte ab Diktiergerät verfassen, Briefe nach Stichworten selbständig erstellen, Formulare, Tabellen, Grafiken erstellen, Vertiefung der Rechtschreibung und der Muttersprache (Deutsch). Erweiterte Kenntnisse des Personalcomputers und sicheres Anwenden der Textverarbeitungssoftware inkl. Praxissoftware, Textbausysteme kennen, zeitgemässe Kenntnisse der Medizinalstatistik und Codierung.
Praxisorganisation PFF06
Kennenlernen der diversen Praxisarten, des Karteiwesens, des Notfallkoffers, Kommunikationsformen, Umgang mit Formularen, Mahnungen und Betreibungen; Umgang mit Telefon, Terminplanung, Kenntnisse diverser Notfallsituationen.
Sozial- und Krankenversicherungen PFF07
Selbständiges Ausfüllen der Formulare nach Anweisung oder Vorlagen. Beherrschen der systematischen Grundlagen der wichtigsten Tarife und Verträge (SUVA, KK, IV, MV) zur Rechnungsstellung.
Branchenwissen S + G PFF08
Kenntnisse der Organisation des Gesundheitswesens unter Berücksichtigung der kantonalen Besonderheiten, der Krankenhäuser, der Krankenhausverwaltungen und ihrer Zuständigkeiten besitzen sowie Spital-Kennziffern verstehen; Tarife.
Betriebliche Prozesse/Kommunikation PFF09
(Praxisorganisation und –administration)
Kommunikation
Allgemeine Kommunikation, zielorientierte Gespräche führen, Umgang mit Patienten, der Patient am Telefon, spezielle Patientengruppen und ihre Bedürfnisse, Patiententriage, Qualitätssicherung.
PC-Anwender Grundlagen, Word*
PC und Peripherie bedienen, mit Ordnern und Dateien umgehen, Texte erstellen und bearbeiten, anwendungsübergreifende Funktionen einsetzen, Dokumente bearbeiten und gestalten, Texte mit Tabellen und Tabulatoren strukturieren (*Tastaturschreiben im 10-Finger-System wird vorausgesetzt).
Medizinische Assistenz – Hygiene PFF10
Wunden, Wundbehandlungen
Wundauflagen, Wundarten, Wundheilung, Gefahren von Wunden, Wundinfektion, septische und aseptische Wunden, Ulcus cruris venosum, Dekubitus, Verbandslehre, Verbandswechsel, Verbandsmaterial, Verbandstechniken, Terminologie.
Hygiene und Sterilisation
Körperhygiene, Haarhygiene, Bekleidungshygiene, Handhygiene, allgemeine Praxishygiene, Infektion, besondere Infektionsgefahren, Kontamination, Einteilung der Desinfektionsmittel, spezielle Desinfektionsmittel, Instrumentenreinigung, Sterilisation, Methoden und Kontrollen, Verpackung des Sterilisationsgutes, Terminologie.
Instrumentenlehre
Material, Pflege, Umgang mit chirurgischen Instrumenten (Kleinchirurgie) , in der Praxis gebräuchliche Instrumente für Gynäkologie, HNO, Chirurgie, Wundverschluss, diagnostische Eingriffe, allg. Grundlagen zur Vorbereitung von ärztlichen Eingriffen, Wundversorgung und Exzision, Keilexcision, Nagelextraktion, Terminologie.
EKG
Erregungsleitungssystem des Herzens, Ableitung des Elektrokardiogramms, Ausführung des Ruhe-EKG (praktisch), Belastungs-EKG (theoretisch), Störungen bei Aufzeichnungen, Fehlerquellen, Terminologie.
Impfungen (Theorie)
Immunität, aktive und passive Immunisierung, Impfreaktionen, Kontraindikationen, Lagerung von Impfstoffen und Seren, Reiseimpfungen, Terminologie.
Diagnostische und therapeutische Eingriffe
Kleinchirurgische Tischchen, Fadenentfernung, Ohrspülung, zytologische Abstriche (PAP-Abstriche), Versandmaterial externes Labor, Punktionen, Lokalanästhesien, Terminologie.
Atmung / Lungenfunktion
Anatomie des Atmungssystems, innere und äussere Atmung, Beurteilung der Atmung, Spirometer/Peak-Flow, Inhalationen, Patientenschulung bei Asthma bronchiale, Lungenkreislauf, kleiner und grosser Blutkreislauf, Blutdruck und Puls (Theorie und Praxis), Terminologie.
Verhalten bei Notfallsituationen / Erste Hilfe
BLS/AED (Basic Life Support / Automated external defibrillation), Bewusstseinsüberprüfung, Lagerungstechniken, Blutstillung, Schockarten, Vergiftungen, Verätzungen, Verbrennungen, Verbrühungen, Insekten-stiche, Frakturen. (vergl. Nothelferkurs / Sanitätsausweis).
Venenpunktion / Injektion
(Theorie und Praxis)
Anleitung für Venenpunktion (i.v. Blutentnahme) und subcutane Injektion (s.c) Sterilität, Hygiene, Vorbereitung, Stauung, Blutentnahmeutensilien, Desinfektionsmittel, Blutentnahmematerial, Blutentnahmeverarbeitung, Applikationsarten intravenös (i.v.) und subcutan (s.c.), Applikationsstellen, Tipps zur korrekten Blutentnahme bei schwierigen Venenverhältnissen, Fehlerquellen bei Blutentnahmen, Terminologie.
Praktische Ausbildung
Intensives Üben der intravenösen Blutentnahmen, gegenseitiges Üben der Blutentnahme: intravenös, kapillare, subcutane Injektion.
Labordiagnostik – Hygiene PFF11
Hygiene und Sicherheit, Probenmaterial und Entsorgung, Labortechnik z. B. Umgang mit Analysegeräten, Labordiagnostik mit Prä-, Analytik und Post-Analytik, korrekte kapilläre Blutentnahme, ferner Qualitätssicherung, Hämatologie, Gerinnung, klinische Chemie, Urin, Stuhl, immunologische Nachweis-verfahren u.a. C-reaktives Protein (CRP).
Theorie und Praxis der häufigsten Laboruntersuchungen:
- Klinisch-chemische Analysen
- Hämatologische Analysen
- Gerinnungsanalysen
- Urin-Analysen
- Mikrobiologische Untersuchungen
- Immunologische Nachweisverfahren
Kostenlose Wahlfächer (Freifächer):
- Englisch / Französisch / Italienisch / Spanisch
- Deutsche Rechtschreibung / Grammatik
- Buchhaltung / Rechnungswesen
- Informatik / Tastaturschreiben
Voraussetzung
- eine Bürofachschule
- oder eine Handelsschule
- oder eine kaufmännische Berufsausbildung (Kauffrau/-mann EFZ)
- oder eine mehrjährige kaufmännische Praxiserfahrung
- oder einen Abschluss im Detailhandel / Verkauf
- oder eine Berufsbildung im Gesundheitswesen/in der Medizin, wie z. B. Fachangestellte/r Gesundheit (FaGe EFZ), Pflege Gesundheit (HF)
- oder medizinisch-technische Laborassistenten usw.
- oder Dentalassistent/in, Pharma-Assistent/in
- oder einen anderen Berufsabschluss nachweisen kann.
- Bei Fehlen eines Nachweises kann die Aufnahme aufgrund des Lebenslaufs und aufgrund der Berufspraxis geprüft werden.
- IT-Anwenderkenntnisse
(fehlende Kenntnisse können individuell an der Benedict-Schule vor- und während dem Bildungsgang kostenlos aufgearbeitet werden) - Für diesen Lehrgang werden nebst IT-Anwenderkenntnisse, das Tastaturschreiben (10-Fingersystem) und Deutsch gem. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GER) min. auf Stufe B2 bei Ausbildungsbeginn vorausgesetzt.
Abschluss:
Diplom med. Praxisfachfrau/mann Benedict
Zielgruppe
Die Ausbildung zur/zum Dipl. Med. Praxisfachfrau/mann Benedict ist eine Zweitausbildung für Interessentinnen, die entweder bereits in einem Beruf des Gesundheitswesens arbeiten, denen aber die vertiefte Fachkenntnis in organisatorischen, praktischen und kaufmännischen Belangen fehlt (Richtung Administration) – oder für Frauen, die aus dem kaufmännischen Bereich kommen und sich den Durchblick auch im Medizinischen verschaffen wollen (Richtung Medizin).
Kursart
Studiengang