Wenn sich Kinder um Eltern und Geschwister kümmern - Young Carers erkennen, begleiten, unterstützen
Beschreibung
In der Schweiz kümmern sich über 10% der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 10 und 25 Jahren regelmässig um ihre Eltern, Grosseltern, Geschwister oder eine ihnen nahestehende Person. Im Fachseminar erfahren Sie anhand aktueller Wissens- und Forschungsbestände, wer Young Carers sind und welche Aufgaben sie zu bewältigen haben.
Young Carers fallen in Schulen und Ausbildungsstätten oft durch Fehlzeiten, Konzentrationsprobleme, Müdigkeit, Leistungseinbrüche oder -defizite, sozialen Rückzug bis hin zu Schulabsentismus oder Ausbildungsabbruch auf. Dabei wird die individuell belastende familiäre Situation als Ursache oft aber unerkannt und unangesprochen, die Folgen der anhaltenden Belastung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen können, Überforderung, Isolation, psychische Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen, Anpassungs- und Angststörungen u.a. sein. Für Professionelle in Schulen und sozialen Institutionen im Kontakt mit betroffenen Kindern ist deshalb nicht nur die Sensibilisierung auf die Situation der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtig, Bezugspersonen müssen auch über konkrete Handlungskompetenzen im Umgang mit Young Carers und ihren Familien verfügen. Im Fachseminar lernen sie, wie sie Young Carers in ihrer Praxis erkennen, begleiten und unterstützen können.
Inhalt
- Sie erhalten Einblick in theoretische Grundlagen und aktuelle Forschungsergebnisse zur Thematik der „YoungCarers“
- Sie vertiefen Ihr Wissen zur Situation und Symptomatik der Young Carers in der Schweiz und im internationalen Vergleich
- Sie lernen ein aktuelles Pilotprojekt zur Sensibilisierung auf die Thematik und den konkreten Zugang zu betroffenen Minderjährigen. Forschungsprojekt
- Sie integrieren das erworbene Fachwissen in ihren Arbeitsalltag und diskutieren im Fachseminar Erfahrungen und Umsetzung für die eigene Berufspraxis
Zielgruppe
Fachpersonen aus der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe (bspw. SPF, Aufsuchende Familientherapie, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Angebote der Berufsintegration), Lehrpersonen auf Primär- und Sekundärstufe sowie Fachpersonen aus Medizin (u.a. Spitex, Psychiatriepflegende, Ärzt*innen), privaten wie staatliche Unterstützungsdienstleistungen sowie angrenzenden psychosozialen Arbeitsbereichen.