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Fachkurs Gerichtsnahe Mediation

Datum auf Anfrage
Kursort Hochschule Luzern - Wirtschaft
Zentralstrasse 9
6002 Luzern
+41 41 228 41 11
Weiterbildungsgutscheine akzeptiert Nein

Beschreibung


Wie die klassische Mediation ist die gerichtsnahe Mediation ein selbständiges Verfahren, das durch eine zuständige Richterperson den Parteien vorgeschlagen werden kann.

Die Mediation ist von den Räten in die neue eidgenössische Zivilprozessordnung (ZPO, i.K. 2011) aufgenommen worden. Zusammen mit den bereits bestehenden Mediationsartikeln im Jugendstrafrecht und dem Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren erhält die Mediation und damit verbunden das mediative Vorgehen im ordentlichen Gerichtsverfahren mehr Raum und Gewicht. Gemäss der neuen eidgenössischen Zivilprozessordnung besteht z.B. die Möglichkeit, den Parteien eine Mediation vorzuschlagen, anstatt wie bisher klassisch zu "richten", bzw. ein Urteil zu fällen.

Die Justizbehörden aller Ebenen bieten nun unserer Gesellschaft ein Instrument an, welches Konflikte vertieft auch auf der emotionalen Ebene zu bearbeiten erlaubt. Das Aussprechen emotioneller Verletzungen löst bei Konfliktparteien oft ein erstes "Sich-Öffnen" und Einschwenken auf einen Weg von gegenseitigem Verständnis und echter Akzeptanz aus. Selbsterarbeitete Lösungswege und Lösungen erleichtern den Parteien, beziehungsweise den Medianden, das Annehmen und Umsetzen der gemeinsam getroffenen Vereinbarung.

In Deutschland und Holland werden gerichtsnahe Mediationen durch Richter/innen, welche in Mediation ausgebildet sind, durchgeführt. Dabei werden Erfolgsquoten zwischen 55 und 75 % erzielt (Erfolg = abgeschlossene Vereinbarung zwischen den Medianden. Quelle: Vortrag GEMME, Luzern, 10. Juni 2009).

Ziel

Ziele des Fachkurses

Die Absolvent/innen

...entwickeln ein Gefühl für das Wählen und Bestimmen des Weges einer Konfliktbearbeitung in einer gegebenen Situation (Triage-Überlegungen).

...erlernen mediative Methoden- und Kommunikationskompetenzen sowie das prozessuale Wissen einer Mediation.

...lernen verstärkt, die Emotionen der Parteien anzusprechen und mit den Streitenden auf der Beziehungsebene zu arbeiten - soweit dies für die Sache sinnvoll und angebracht ist.

...werden befähigt, die Parteien zum selbständigen Suchen und Finden von zielgerichteten, langfristig brauchbaren und bedürfnisgerechten Lösungen anzuleiten.

Nutzen des Fachkurses

- Ergänzung des persönlichen Kompetenzprofils durch Ausweitung des Methodenwissens und Unterstützung im Ausüben der beruflichen Sorgfaltspflicht.

- Konflikte und Rechtshändel über die Rechtsfrage hinaus erfassen und bearbeiten.

- Das Erkennen der Chancen und Möglichkeiten des mediativen Weges, vermag die Arbeitsbelastung des Gerichtspersonals und gerichtsnahen Berufsgattungen zu vermindern.

Der Fachkurs Gerichtsnahe Mediation baut auf den wertvollen bisherigen beruflichen Erfahrungen der Teilnehmenden auf. Pionierhaft wird gemeinsam ein neues Verständnis für die Konfliktbearbeitung am Gericht erarbeitet.

Inhalt

Der Fachkurs umfasst die folgenden drei Module:

1. Modul (2 Tage, 18. bis 19. März 2010):
Die Mediation und das mediative Vorgehen


- Erlernen der Grundzüge der klassischen Mediation sowie das allgemeine mediative Vorgehen.

- Gerichtsnahe Mediation: Die neuen Gesetzesartikel zur Mediation und ihre bestmögliche Umsetzung in die Praxis werden erörtert; die Kurz- und die Shuttle-Mediation werden eingeübt; die Triage der anhängigen Fälle und deren Weiterbearbeitung werden vertieft besprochen. Besonderheiten am Gericht kommen zur Sprache.

2. Modul (2 Tage, 20. bis 21.April 2010):
Die Emotionen in der gerichtsnahen Mediation


- Kernaspekt der Mediation: Der Umgang mit Emotionen und das Erkennen von Vorurteilen gegenüber Andersdenkenden, unter anderem mit dem Einbezug von interkulturellen Aspekten, wird aufgezeigt und von den Teilnehmenden vertieft bearbeitet.

- Praxis-Sequenzen zur gerichtsnahen Mediationen werden mediiert - insbesondere auch Beispiele zu Forderungs- und Familienstreitigkeiten.

3. Modul (2 Tage, 19. bis 20. Mai 2010):
Interkulturelle Aspekte; Mediation im Jugendstrafrecht; Leistungsnachweis und Feedback


- An Praxisbeispielen werden Situationen mit interkulturellem Kontext mediiert. Die Teilnehmer/innen lernen Systeme und Formen von Feedbackgeben, um Mediations- und allgemeines Erfahrungswissen optimal an Kolleg/innen weiter zu geben.

- Ein Leistungsnachweis wird erbracht und besprochen.

- Evaluation und Abschluss des Fachkurses.

Voraussetzung

Universitäts- oder Fachhochschulabschluss sowie abgeschlossene Berufslehre mit mehrjähriger Berufserfahrung und beruflicher Weiterbildung.

Zielgruppe

Die Themen sind insbesondere auf den praktischen Bedürfnissen von Justiz und justiznahen Berufsgattungen zugeschnitten. Weiter richtet sich die Ausbildung auch an Personen, welche beruflich öfters direkt oder indirekt mit Konfliktsituationen beschäftigt sind.

- Juristinnen/Juristen
- Richter/innen
- Friedensrichter/innen
- Notarinnen/Notare
- Gerichtsschreiber/innen
- Staatsanwältinnen/Staatsanwälte
- Untersuchungsrichter/innen
- Rechtsanwältinnen/Rechtsanwälte bzw. Fürsprecher/innen
- Amtsvormunde, Vormunde, Beirat-, Beistandspersonen
- Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
- Personal der Vollzugsorgane: Angehörige der Polizeikorps
- Jugendanwaltschaft
- Weitere justiznahe Berufsgattungen

Kursart

Kurs/Seminar

Bemerkung

3 Module à 2 Tage.

Für den erfüllten Qualifikationsschritt "Mediieren mit Bewertungsfeedback von Kolleg/innen und Kursleitung sowie einem Lernbericht" erhalten die Absolvent/innen des gesamten Fachkurses 3,5 ECTS-Kreditpunkte (European Credit Transfer System).

Es besteht die Möglichkeit den Fachkurs Gerichtsnahe Mediation an das CAS Mediatorin, Mediator der Hochschule Luzern wie auch bei anderen ECTS-dotierten Ausbildungen anrechen zu lassen.

Weitere Informationen

Datum auf Anfrage
Kursort Hochschule Luzern - Wirtschaft
Zentralstrasse 9
6002 Luzern
+41 41 228 41 11
Weiterbildungsgutscheine akzeptiert Nein
 
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